Hüttenwanderung in den Allgäuer und Lechtaler Alpen
1. Tag Aufstieg zur Rappenseehütte (2091 m) über Petersalpe und Enzianhaus
Gesamtgehzeit 3.45 Std.
Wir starteten in Birgsau. Das "3-Häuser" große Dörflein erreichten wir vormittags mit dem Bus vom Bahnhof Oberstdorf. Wie wir es in den Allgäuer Alpen gewohnt waren, fing es auch heute an zu regnen. Nach 3.45 Std. Aufstieg erreichten wir die Rappenseehütte. Nachdem der Regen aufhörte, entschlossen wir uns, den Hochrappenkopf (2.424 m) sowie den Rappenseekopf (2.468 m) zu besteigen.
2. Tag Heilbronner Höhenweg (2.400 m bis 2.600 m) zur Kemptner Hütte (1.846 m)
Kurz nach dem Schwarzmilzferner bogen wir links ab zum Einstieg auf die Mädelegabel (2.644 m). Ein sehr anspruchsvolle Aufstieg ohne jegliche Seilsicherungen erwartete uns dort. Freudestrahlend und mit einem herzlichen "Berg-Heil" wurden wir von Gleichgesinnten begrüßt. Der Abstieg, der für uns eine größere Herausforderung war, als der Aufstieg, erfolgte auf dem gleichen Weg Richtung Schwarzmilzferner. Von dort aus ging es auf direktem Weg zur Kemptner Hütte.
3. Tag Kemptner Hütte (1.846 m) über Holzgau zur Simmshütte (2004 m)
Gesamtgehzeit: 7 Std.
Heute hieß es, die schöne Kemptner Hütte zu verlassen. Nach einer durchregneten Nacht -sogar mit Hagel- machten wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf dem Weg nach Holzgau im Lechtal. Nach kurzer Proviantaufnahme liefen wir durch das Sulzltal zur urigen Sulzlalm. Der hausgemachte Topfenstrudel mit heißer Vanillesoße ist hier zu empfehlen.
4. Tag von Simmshütte (2.004 m) zur Ansbacher Hütte (2.376 m) über Fallenbacher Joch, Lahnzugjoch u. Stierlahnzugjoch
Gesamtgehzeit: 5 Std.
Bei herrlichem Sonnenschein verließen wir unser kleines, aber feines Domizil. Der Hüttenwirt gab uns noch eine Tipps zur Besteigung der Wetter- und Feuerspitze. Beide Gipfel mussten wir leider "links" liegenlassen, da die Wetterspitze mit Neuschnee bedeckt war und zur Feuerspitze der Einstieg nicht auffindbar war. Uns führte dennoch der Weg über das Flarschjoch (2.464 m) zur Ansbacher Hütte.
5. Tag Ansbacher Hütte (2.376 m) über E4 alpin zur Memminger Hütte (2.242 m)
Leider mussten wir erst in das Parseier Tal absteigen, um dann auf der anderen Talseite bergauf zur Hütte zu kommen. Es waren dann doch noch viele Stunden, bis wir die Memminger Hütte erreichten. Während der gesamten Gehzeit begegnete uns keine Menschenseele. Dank des E 5 waren wir auf der Hütte wieder im Kreise der Zivilisation.
6. Tag Memminger Hütte (2.240 m) über Württemberger Haus (2.220 m) nach Gramais, per Bus nach Häselgehr
7. Tag Häselgehr (1.006 m) nach Hinterhornbach über die Bretterspitze (2.609 m)
Unser nächster Stopp war das Kaufbeurer Haus, das nur an Wochenenden bewirtschaftet ist. Nach einer kurzen Rast und einem ausgiebigen Plausch über Berge, Berg-Nöte und unerfüllter Berg-Touren mit dem sehr netten Hüttenwirt stiegen wir nach Hinterhornbach (1.101 m) ab.
Kleine Anmerkung: Gasthof zum Adler ist sehr zu empfehlen. Moderate Preise, riesen Portionen und super lecker.
8. Tag Hinterhornbach über Fuchsensattel und Balkenscharte zum Prinz-Luitpold-Haus
9. Tag Abstieg vom Prinz-Luitpold-Haus über Himmeleck, Kaseralpe, Oytal-Haus nach Oberstdorf
Gesamtgehzeit: 5 Std.
Nun heißt es Abschied nehmen von einem imposanten Querschnitt der Allgäuer und Lechtaler Alpen. Nach einer verregneten Nacht starteten wir Richtung Oberstdorf. Beeindruckend war die Tatsache, dass wir ab Oytal-Haus vielen Menschen und dem normalen Leben begegneten. Nach 8 Tagen fast völliger Abgeschiedenheit war das eine Herausforderung. Sogar das Autofahren kam uns fremd vor.